Eine Geschichte von Barista & Baby
Familien-Café mit Auswahl an gesunden Muntermachern
Als neue kleine Familie eröffneten wir im August 2016 unser Café und veganes Restaurant in Lübeck, als unser Sohn gerade Mal 4 Monate alt war. Es waren für ihn und für uns Monate, in denen alles neu und aufregend war und es vieles zu erkunden gab. So wie sich unser Kleiner in seiner neuen Umgebung zurechtzufinden hatte und langsam lernte zu krabbeln und sich eigenständig fortzubewegen, genau so galt es neue Aufgabenbereiche und Tätigkeiten im Café zu erforschen. Für mich als Barista hieß das üben, üben, üben und mein bisheriges Wissen in der Praxis auszutesten. Zum Glück konnte ich bereits auf wichtige Erfahrungswerte zurückgreifen, die ich mir durch Diskussionen mit Café-Betreibern, Röstern oder erfahrenen Baristas während unserer Reise in Neuseeland und Malaysia angeeignet hatte.
Dennoch gab es Fragen über Fragen, die sich nur durch das ständige Üben an der Kaffeemaschine beantworten ließen.
- Wie unterscheiden sich die Pflanzendrinks zur Kuhmilch beim Aufschäumen?
- Wie lange ist die Ziehphase und Rollphase beim Aufschäumen der Milch, um den perfekten Milchschaum zu bekommen?
- Wie halte ich das Kännchen und wann ist die richtige Temperatur erreicht?
- Wie schnell schütte ich die Milch über den Espresso und ab welchem Zeitpunkt beginne ich mit der „Latte Art“?
- Wie verhalten sich die unterschiedlichen Düsen der Dampflanze an unserer Kaffeemaschine?
Diese Fragen sollten mich sowie meinen Sohn, eine Zeit lang begleiten da dieser etliche Stunden bei meinem Lernprozess hautnah in einem Tragetuch auf meinem Rücken miterleben durfte. So waren Geräusche wie das Rattern der Kaffeemühle oder das laute Zischen beim Aufschäumen der Milch bald Laute, die ihn in keinster Weise mehr beim Schlafen störten, sondern eher beruhigend auf ihn wirkten.
„Der Tag wird kommen, an dem auch den übrigen lebenden Geschöpfen die Rechte gewährt werden, die man ihnen nur durch Tyrannei vorenthalten konnte. Die Franzosen haben bereits erkannt, dass schwarze Haut kein Grund ist, ein menschliches Wesen schutzlos der Laune eines Peinigers auszuliefern. Ebenso mag eines Tages erkannt werden, dass auch die Zahl der Beine, die Behaarung und das Ende des Os sacrum sämtlich unzureichende Gründe sind, ein empfindendes Wesen solch einem Schicksal zu überlassen. […] Die Frage ist nicht, ob sie denken oder sprechen können, sondern ob sie leiden können.“