ganz, ganz oben – eine besondere Erfahrung
moinmoin alle miteinander!
da wir bei unserem kurzen Zwischenstop in Auckland wieder den Luxus von Internet und co geniessen, gibt es noch mal eine Zusammenfassung der letzten, wieder mal sehr ereignisreichen Woche. Auf dem Weg zur Spitze, Cape Reinga, an der sich Pazifik und Tasman Sea treffen, hat unser Handyempfang auf den letzten 70km den Geist aufgegeben und auch die Tankstellen wurden recht rar. Dank unseres super sparsamen Flitzerblitzers gehoerten wir nicht zu denen, den da oben regelmaessig der Sprit ausgeht. Aber ein Nachtlager war an dem Abend schwer zu finden, und nachdem wir schon die ein oder andere Schotterstrasse abgefahren hatten, nahm die Sonne ihren Lauf Richtung Horizont. Beim kurzen stop um unser Eierlager wieder aufzufuellen trafen wir auf Punch, einen 60 jaehrigen Schweinefarmer der gerade dabei war 3 riessige Fische auszunehmen, waehrend sich daneben die Fliegen ueber ein gehaeutetes Schaf her machten. Die Fische hatte er geschenkt bekommen und das Schaf ueberfahren am Strassenrand gefunden – so schien er zu sehr vielem bei sich gekommen zu sein. Entweder wild zugelaufen, wie die katzen und rebhuehner oder im wald gefunden wie ein teil seiner Schweine. Die Schweine bekamen daraufhin auch die Schafsinnereien …da oben bekommen Schweine noch alles was essbar ist, ausser antibiotika.
Und weil uns das alles irgendwie sehr faszinierte fuehrte er uns in der daemmerung ueber seine Schweinefarm. Den dicken Eber mit respekteinfloessenden Zaehnen kraulten wir hinter den Ohren und dann hob er mitten auf der Wiese ein altes Autodach hoch unter welchem sich ein Duzend 2 tage junger, winziger Ferkel versteckten. Dann zeigte er uns das Schwein was morgen geschlachtet werden sollte. „I don’t kill, what I don’t eat or sell“ – hat uns Punch erklaert. Als er uns alles gezeigt hatte und wir anfingen uns ueber Irak Krieg, 9/11 und Regierungsmachenschaften zu unterhalten, lud er uns ein die Nacht bei ihm zu bleiben. Morgens um 8, waehrend jay dabei war seine (Punch’s) Tomatenpflanzen zu giessen lief er ueber die Koppel um das besagte Schwein zu schiessen. Danach kam es in eine Wanne mit heissem Wasser, um die Haare abzuziehen. Allan, sein Nachbar kam um zu helfen, denn das gute Stueck wog fast 200 Pfund. Wir waren beide so fasziniert, schliesslich hatten wir sowas noch nie gesehen, geschweige denn direkt dabeigewesen und mitgeholfen. Nach der ersten heissen dusche in mehreren Tagen machten wir uns weiten auf den Weg in Richtung Leuchtturm (am Cape Reinga). Ein 5 Stunden Walk durch Sandduenen und Busch und eine Nacht bei gefuehlten 100kmh Windgeschwindigkeit, bei dem unser Auto ordentlich durchgeschuettlet wurde, machte den Tag ganz schoen ereignisreich und die Nacht recht schlaflos. Dafuer wurden wir am morgen um 8 mit einem Cape Reinga Leuchtturm ohne eine einzigen Touristen belohnt. Der darauffolgende Sandduenen-Ritt mit den getapeten Bodyboards (das $2 Tape hatte schon unser undichtes Sonnendacht gefixt), die uns Punch noch geschenkt hatte, war dann ein bisschen zu sandig, denn der Wind von der Nacht zuvor hatte noch nicht wirklich nachgelassen so das ein Sprung ins kalte Nass beim Tuemple nebendran sehr noetig war.
Wieder runter richtung sueden mussten wir uns dann noch mal mit Avocados eindecken, da dort oben ganz viele plantagen waren und die einem praktisch fuer 1,2 dollar hinterhergeschmissen wurden (5 Stueck). Der Weg nach sueden entlang der Westkueste war ziemlich hueglig und kurvig, aber mit jay hinterm Steuer (ein super zuverlaessiger und aufmerksamer fahrer, wie ich immer wieder feststellen muss) und mir als navi (mit ner klassischen karte, kein google maps!) lief das wie am schnuerchen, vor allem begegneten uns grad mal 5 autos auf 70km.
wir legten noch einen stop bei den groessten kauri baeumen der welt (16 meter durchmesser) ein und die natuerlich heissen ngawha springs, mit einladenen Farben (schwarz, gruen, graugruen) waren auch ein muss, vorallem fuer jay, der es tatsaechlich ein paar minuten in dem 45grad (der heisseste pool) aushielt. der trick ist (bottom first) also zuerst mit dem allerwertesten rein, wie uns die alte maori frau die dort arbeitete erklaerte, da die fuesse zu empfindlich sind und mir schon der kleine zeh bei einem Temperaturtest „verbrannt“ ist. der ganz schwarze pool hat aufgrund der vielen mineralien oele die aus dem boden kommen die gewoehnungsbeduerftige farbe und auch der geruch (nach faulen eiern) ist nicht jedermanns sache. Vor allem rochen wir die naechsten 2 tage immer noch leicht modrig muffig.
Nun haben wir nach 3 Naechten in einem wunderbar bequemen Bett, meheren heissen Duschen und kuehlen Getraenken und der Wiederholung des Finals der Australien Open (nur fuer Jay interessant) auch wieder genug von Bequemlichkeiten, die einem die Zivilisation so bietet und wir machen uns nun schnur straks Richtung Sueden auf, um die Suedinseln komplett zu erkunden (die Nordinsel kommt dann in ca 1,5 Monaten dran, wenns unten schon allmaehlich wieder kalt wird).
Dann wuenschen wir euch mal viel Spass beim Lesen und Bilderschauen und sagen „Over and Out“.
Ciao Ciao ihr Lieben!
Laura & Jay
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