Aus leeren Räumlichkeiten
wird ein veganes Café in Lübeck
Teil 2
…nachdem wir den Tresen fertig verkleidet hatten, ging es weiter mit der Innenraumgestaltung. Dafür bestimmten wir die zur Verfügung stehenden Flächen für Tische, Stühle und der Sitzecke im hinteren Teil des Cafés. Wir planten an den beiden Fensterfronten jeweils 2 große, tiefe Tische zu platzieren und dazu die Fensterbänke so auszubauen, dass daraus gemütliche Sitzgelegenheiten mit Blick nach draussen entstehen sollten. Außerdem hatten wir noch 2 alte Holztruhen in unserem privaten Fundus, die nun endlich zum Einsatz kommen konnten. Diese bildeten mit 2 Hockern aus Holz von ausrangierten Fischerbooten die passende Sitzkombination im vorderen Teil des Cafés. Für die Truhen musste ich mit unserem Schreiner zuerst die Sitzflächen passgenau ausschneiden und montieren. Gemütlich war das natürlich noch nicht und so ging es an die Wahl des richtigen Möbelstoffes (denn es warteten noch sieben weiteren antike Holzstühle auf mich die neu bezogen werden wollten). Bei Stoff bei Stoff fanden wir zum Glück sofort robustes Material in Creme weiß mit dunkelblaue gechwungenen Ornamenten darauf. Das harmonierte wunderbar mit den geschwungenen Formen der Stühle und so nahm ich kurzer Hand alles mit was vorrätig war. Als Polsterung für die Truhen brauchten wir noch Schaumstoff und wie ihr Euch vielleicht bereits denken könnt, kauften wir den nicht einfach, sondern wir fanden diesen ebenfalls in Opas Sammelsurium. Denn ich zerschnitt dazu einfach eine der unzähligen Sitzauflagen für die Gartenstühle die er sich auf Vorrat angeschafft hatte. Alle Materialien zur Polsterung waren damit vollständig zusammengetragen und mit der Nagelschussmaschine unseres Schreiners ausgerüstet machte ich mich ans Werk. Es sollten einige Abende werden, an denen ich meine Fähigkeiten als Restaurateur schulen durfte. Am Ende waren die alten Truhen als Sitzgelegenheiten fertiggestellt und nun ging es an die antiken Stühle. Dies waren zu meiner „Begeisterung“ alte, marode Baststühle, die nicht einfach nur neu bezogen werden konnten, sondern es mussten wieder neue Holzplatten passgenau zugeschnitten werden. Eine Schablone für die Sitzfläche und zwei Schablonen für die Vorder- und Rückseite der Rückenlehnen schnitt mir unser Schreiner zurecht. Die Holzplatten für die Sitzflächen vervielfältigen wir an der großen Kreissäge in seiner Schreinerei. Bei den sechs weiteren Rückenlehnen ging das nicht so einfach, denn wie die Handarbeit der 60er Jahre so will, war jede Rückenlehne etwas anders geformt. Das ließ mich in den Genuss von Schwiegervaters Stichsäge kommen und ich schnitt jede einzelne Platte für die Rückenlehnen einzeln zu.
Hier geht es zum ersten Teil von Wie ein Cafe in der Lübecker Innenstadt entsteht .